Überbauung Parzelle 1836, Silvaplana
2012 - 2017
Abbruch – und Wiederaufbau der „Veglia Chesa Comünela“, welche 1873 erstellt wurde. Es war eine grosse Herausforderung, dieses ortsbildprägende Gebäude durch weitere Volumen zu ergänzen. Das Kernelement des Bauprojektes bildet das vertikale Erschliessungsvolumen, welches als Gelenk dient und mittels Korridoren alle drei Gebäude verbindet und dabei nicht nur wirtschaftliche Vorteile bietet, sondern auch die gestalterische Freiheit, die neuen hangseitigen Baukörper von Haus 2 und 3 frei und optimal auszurichten. Die bestehenden Fassaden der „Veglia Chesa Comünela“ (Haus 1) wurden in einer neuzeitlichen Architektursprache interpretiert und umgesetzt. Die ergänzenden Volumen (Häuser 2 und 3) sowie der zurückhaltende Sockel neben der „Veglia Chesa Comünela“ wurden bewusst in schlichter zeitgemässer Architektur gestaltet, welche Rücksicht auf die vorgesetzte historische Liegenschaft nehmen.
Bauherrschaft
Einfache Gesellschaft Parzelle 1836
Nutzung
Neubau 3 MFH
Planung/Bauleitung
FH Architektur
Geschichte
Im Jahr 1873 wurde die Liegenschaft als „Maison Rizzi“ erstellt. Mehrere Nutzungen, Umbauten und Sanierungen durfte das Haus in seiner Geschichte erleben: von einer Pension zu Pfarr-, Gemeinde- und Schulhaus und zuletzt als Wohnhaus. Die letzte Sanierung wurde 1992 durchgeführt. Eine gründliche Analyse des Gebäudezustandes ergab, dass der Abbruch – und Wiederaufbau der „Veglia Chesa Comünela“ die wirtschaftlichste Lösung für die Zukunft ist.
Städtebau
Die „Veglia Chesa Comünela“ prägt den nördlichen Dorfeingang entlang der ehemaligen Haupt-Verkehrsader ins Engadin und ist als erhaltenswerte Bausubstanz eingestuft. Am Rande des Dorfkerns gelegen, geniesst das Haus, welches auf einem Sockel steht, eine repräsentative Lage mit wunderbarer Panoramaaussicht von Muottas Muragl bis hin zum Piz la Margna. Die Herausforderung dieses ortsbildprägende Gebäude durch weitere Volumen zu ergänzen, um die Parzelle 1836 architektonisch und wirtschaftlich auszuschöpfen, haben wir mit Freude angenommen.
Projekt
Die unregelmässige Parzellenform, die spezielle Hanglage, die Positionierung der Nachbarsliegenschaften (städtebauliche Situation) sowie die baugesetzlichen Vorgaben ergaben die anspruchsvollen Rahmenbedingungen für die Projektentwicklung.
Das Kernelement des Bauprojektes bildet das vertikale Erschliessungsvolumen (Treppenhaus/Aufzug), welches als Gelenk dient und mittels Korridoren alle drei Gebäude verbindet. Diese zentrale kompakte Erschliessung bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch die gestalterische Freiheit, die neuen hangseitigen Baukörper von Haus 2 und 3 frei und optimal auszurichten. Die bestehenden Fassaden der „Veglia Chesa Comünela“ (Haus 1) wurden in einer neuzeitlichen Architektursprache interpretiert und umgesetzt. Die grosse, für ein historisches Gebäude unübliche Giebelverglasung, welche die Dachwohnung aufwertet, wurde mittels vertikal Lamellen als gestalterisches Element in die Hauptfassade integriert.
Die ergänzenden Volumen (Häuser 2 und 3) sowie der zurückhaltende Sockel neben der „Veglia Chesa Comünela“ wurden bewusst in schlichter zeitgemässer Architektur gestaltet, welche Rücksicht auf die vorgesetzte historische Liegenschaft nehmen. Sämtliche Wohneinheiten besitzen grosszügige Balkone wie auch Aussensitzplätze. Die Balkone der Neubauten sind mit einer profillosen Verglasung ausgeführt, wodurch die jeweiligen Wohnräume erweitert werden konnten.
Raumprogramm/Haustechnik
13 Wohnungen gemischter Grössen (Studio - 5 ½ Wohnung)
25 gedeckte Parkplätze auf 2 Ebenen und 2 Aussenparkplätze
Wärmeerzeugung Pelletsanlage
Datenblatt
Projektdetails (PDF)